Baurechtliche Privilegierung der Windkraft aufheben

So erlebte ein „Vernunftbürger“ die Demonstration in Osthessen:

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Der neu gegründete Regionalverband Vernunftkraft Osthessen, der sich aus 29 osthessischen Bürgerinitiativen zusammensetzt, hatte am 28. Februar zur Demonstration nach Fulda gerufen und rund 800 Menschen, die nicht damit einverstanden sind, dass Natur und Landschaft durch den Bau tausender Windindustrieanlagen zerstört werden, folgten der Einladung in die schmucke Barockstadt. Schließlich war der Windwahnsinn dort akut zum Greifen nahe.

Am 24. Februar, also nur wenige Tage zuvor, war „unrühmliches Agieren“ von Windkraftprojektieren vorausgegangen: Im Raum Hofbieber hatte man in aller Schnelle in der Nacht mit einer groß angelegten Waldrodung auf der Rotlöwenkuppe begonnen, um schnell noch Platz für Subventionen generierende Windindustrieanlagen zu schaffen. Doch kaum hatte die Bevölkerung von der einsetzenden Rodungsaktion Wind bekommen, machten sich einige Hundert von ihnen auf den Weg in den Wald, um Schlimmeres zu verhindern. Gleichzeitig beantragte Reinhard Kolb von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) beim Verwaltungsgericht in Kassel, einen Rodungsstopp zu erreichen.

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Noch bevor die Vernunftbürger in Begleitung des Dammersbacher Ortsvorstehers Siegfried Bug auf der “Baustelle” ankamen, lag der Gerichtsentscheid vor. Denn, so Gerichtssprecher Matthias Spillner, die Klage erschiene nicht gänzlich aussichtslos. Zugleich würde die Rodung unumkehrbare Fakten schaffen, schrieb die Fuldaer Zeitung. Dem anschließenden Einspruch der Firma Abo-Wind gab das Gericht nicht statt. Der Baustopp bleibt also bis zur endgültigen gerichtlichen Klärung bestehen. Die Fuldaer Zeitung berichtete.

Durch diese Nacht-und-Nebel-Aktion waren die Bürger, die sich um den Erhalt ihrer Landschaften und der Natur in Osthessen sorgten, naturgemäß sehr stark emotional betroffen und entsprechend mobilisiert.

Aber nicht nur Osthessen folgten dem Aufruf zur Demonstration – auch aus den anderen Landesteilen und sogar aus Bayern, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen kamen Menschen zur Unterstützung angereist.

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Nach ein paar bewegenden einführenden Worten von Jörg Clar (BI jetzt-langt-es) und Gunther Rose (BI Windstille Neuhof) zogen die Demonstranten durch Fulda zum Verwaltungssitz der Rhönenergie. Dieser Energieversorger ist mitverantwortlich dafür, dass im Namen der vermeintlichen Abwendung einer Klimakatastrophe unsere Natur mit Windindustrieanlagen zerstört wird. Mit Gunter Rose hatten die Vernunftbürger einen hervorragenden Stimmungsmacher und Taktgeber gefunden. Immer wieder stimmte er beim Zug durch die Stadt altbekannte Weisen an, denen er mit kritischen Texten zu neuem Leben verhalf. Vor dem Verwaltungsgebäude der in Osthessen alles zerstörenden Rhönenergie endete der Demonstrationszug mit einer Kundgebung.

Redner Mario Klotzsche (FDP-Kreisfraktionschef) informierte die Bürger, dass im Landkreis Fulda 3000 Hektar Vorrangfläche für Windindustrie geplant seien. Den Verantwortlichen im Landtag hielt er vor, „Bürgerdialoge mit der Kettensäge“ zu führen.

Dr.-Ing. Detlef Ahlborn, Ingenieur und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Vernunftkraft Hessen, machte mit markanten Worten auf die Unsinnigkeit der Windindustrieanlagen aufmerksam:

“Es sollte jedem Politiker klar sein, dass diese Windräder ohne Wind keinen Strom liefern. Wer den Bürgern weiß machen will, dass Windräder soundsoviel Haushalte mit Strom versorgen würden, der befindet sich in bester Gesellschaft der Bürger einer bekannten deutschen Kleinstadt, die das Licht mit Säcken ins Rathaus getragen haben.“ Für Minister Tarek Al Wazir hatte Ahlborn eine Karriereempfehlung: er möge sich als „Energiedezernent in Schilda“ bewerben.

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Gunter Rose forderte den Ministerpräsidenten Volker Bouffier zu einem Moratorium bei der Windkraft auf. Zudem sei die baurechtliche Privilegierung der Windkraft aufzuheben.

Renè Rock, energiepolitischer Sprecher der FDP, sagte den versammelten Menschen, er habe neben viel Zorn und Wut auch die unabweisbar vernünftigen Argumente und Anliegen der Bürger in sich aufgenommen und versprach den Demonstranten, ihre Stimme nach Wiesbaden in den Landtag zu tragen.

 

Danke an Hermann Dirr

 

Ach, die Welt ist so geräumig, der Kopf ist so beschränkt

Wilhelm Busch